Die Geschichte und Entwicklung von Castrop-Rauxel zeigt eindrucksvoll, wie sich eine ländlich geprägte Region durch den Bergbau zur Industriestadt entwickelte und nach dem Strukturwandel zur modernen Europastadt im Grünen wurde. Der Weg von der Entstehung im Mittelalter bis zur Gegenwart spiegelt Aufschwung, Herausforderungen und Erneuerung wider.
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Castrop-Rauxel blickt auf eine lange Vergangenheit zurück. Erste Erwähnungen des Ortes finden sich bereits im Mittelalter. Über Jahrhunderte bestanden Castrop und Rauxel als eigenständige Gemeinden, deren Alltag stark durch Landwirtschaft geprägt war.
Ein entscheidender Schritt zur modernen Stadt erfolgte im Jahr 1902, als Castrop das Stadtrecht erhielt. Im Zuge der kommunalen Neuordnung kam 1926 das Amt Rauxel hinzu – seitdem trägt die Stadt den Doppelnamen Castrop-Rauxel. Heute gliedert sie sich in 15 Stadtteile, die jeweils ihre gewachsene Identität und lokale Traditionen bewahrt haben.
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Der tiefgreifende Wandel begann im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung. Besonders der Steinkohlenbergbau machte Castrop-Rauxel zu einem bedeutenden Standort im Ruhrgebiet.
Eine zentrale Figur dieser Epoche war der irische Unternehmer William Thomas Mulvany. Er gründete die Zeche Erin und brachte modernes Fachwissen sowie internationale Verbindungen mit ins Ruhrgebiet. Die Zeche wurde schnell zu einem der wichtigsten Arbeitgeber in der Region. Durch sie wuchs die Bevölkerung stark an, neue Wohnsiedlungen entstanden, und die Infrastruktur entwickelte sich rasant weiter.
Mulvany hinterließ auch Spuren im Stadtbild. 1872 erwarb er das historische Haus Goldschmieding, das bereits seit dem Mittelalter bestand, und nutzte es als repräsentativen Wohnsitz. Das Anwesen ist bis heute erhalten und wird als Hotel genutzt.
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Die Gründung der Zeche Erin brachte zahlreiche irische Arbeitskräfte nach Castrop-Rauxel. Sie siedelten sich in der Nähe der Zeche an und wurden Teil der aufstrebenden Stadtgesellschaft. Damit begann früh eine Tradition der kulturellen Vielfalt, die bis heute in Castrop-Rauxel spürbar ist.
Neben den Iren kamen auch Menschen aus anderen europäischen Regionen ins Ruhrgebiet aufgrund der Industrialisierung. Diese europäische Prägung durch Zuwanderung gehört zur DNA Castrop-Rauxels und bildet einen wichtigen Teil der Stadtgeschichte.
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Über viele Jahrzehnte war Castrop-Rauxel eine typische Arbeiterstadt im Ruhrgebiet, in der Kohleförderung und Kokereien den Alltag bestimmten. Gleichzeitig wies die Stadt schon damals einen bemerkenswert hohen Anteil an Naturflächen auf. Diese Besonderheit führte zur Bezeichnung „Industriestadt im Grünen“.
Mit dem Niedergang des Steinkohlenbergbaus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte die Stadt jedoch einen tiefgreifenden Umbruch. Die Stilllegung der Zeche Erin im Jahr 1983 war ein einschneidendes Ereignis und markierte das Ende einer Epoche. Viele Arbeitsplätze gingen verloren, und Castrop-Rauxel musste sich neu erfinden.
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Der Rückgang der Schwerindustrie wurde zum Ausgangspunkt für eine Neuausrichtung. Castrop-Rauxel entwickelte sich von der Industriestadt zur modernen Kommune mit starkem Fokus auf Lebensqualität und europäische Partnerschaften.
Heute trägt die Stadt bewusst den Titel „Europastadt im Grünen“. Rund 37 Prozent der Fläche bestehen aus Wald- und Grünflächen, ehemalige Industrieareale wurden zu Erholungsräumen, Parks und Radwegen umgestaltet. Damit bleibt die Erinnerung an die industrielle Vergangenheit sichtbar, ohne die Zukunft aus dem Blick zu verlieren.
Zugleich unterstreicht der Name die europäische Offenheit Castrop-Rauxels. Internationale Verbindungen, die bereits im 19. Jahrhundert mit Mulvany und den irischen Einflüssen begannen, setzen sich heute in Städtepartnerschaften und kulturellem Austausch fort.
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Die Entwicklung Castrop-Rauxels ist geprägt von Anpassungsfähigkeit. Aus kleinen Dörfern wurde eine Industriestadt, aus einer Industriestadt eine moderne Kommune mit starkem Bewusstsein für Natur, Kultur und Gemeinschaft.
Die 15 Stadtteile tragen zur Vielfalt bei, indem sie ihre Eigenarten bewahren und dennoch Teil einer gemeinsamen Stadtidentität sind. Diese Verbindung von Tradition und Erneuerung macht Castrop-Rauxel zu einem besonderen Ort im Ruhrgebiet – einer Stadt, die Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen im Blick behält.
Castrop-Rauxel bietet ein breit gefächertes Angebot an Unternehmen unterschiedlichster Branchen wie Handel & Dienstleistung, Handwerk, Industrie & Technik, Gesundheit & Soziales sowie Logistik & Produktion. Hier arbeiten Betriebe verlässlich zusammen und bieten stabile Jobs mit Entwicklungsmöglichkeiten. Verschaffe dir jetzt einen Überblick und finde Unternehmen, die zu dir und deinen Zielen passen.
Castrop erhielt 1902 das Stadtrecht und wurde 1926 durch die Eingemeindung des Amtes Rauxel zur Stadt Castrop-Rauxel.
Die Zeche Erin war einer der wichtigsten Arbeitgeber in Castrop-Rauxel, sorgte für starkes Bevölkerungswachstum und prägte die Entwicklung der Stadt entscheidend.
William Thomas Mulvany war ein irischer Unternehmer, der die Zeche Erin gründete, modernes Fachwissen ins Ruhrgebiet brachte und 1872 das historische Haus Goldschmieding erwarb.
Castrop-Rauxel gilt als Industriestadt im Grünen, weil hier neben Bergbau und Kokereien immer ein hoher Anteil an Naturflächen vorhanden war.
Der Titel „Europastadt im Grünen“ beschreibt die Verbindung von Lebensqualität, europäischen Partnerschaften und Natur, denn 37 Prozent der Stadtfläche bestehen aus Wald- und Grünflächen. Castrop-Rauxel wurde bereits 1962/63 vom Europarat für sein Europa-Engagement ausgezeichnet und erhielt den Titel Europastadt.
